Bericht zur Tour
Autor
Berno Meister
Erstellt am
26.07.2023 16:25
Letzte Änderung
27.07.2023 17:56
Tourenbericht

Die Wetterprognosen waren sehr durchzogen und gewitterig. Nachdem nun aber auch das Verschieben wegen ausgebuchter Hütte wegfiel, habe ich nach Rücksprache mit den Teilnehmern Entschieden der Hoffnung eine Chance zu geben.
Wir kamen am Freitag morgen bei der Fisitenbahn an. Da der nächste Regenschub kurz bevor stand, haben wir zuerst einen Kaffee genossen und dann bei der Bahn noch kurz das Anseilen geübt. Der usprüngliche Plan über den Gemsfairen zur Hütte zu gelangen, haben wir wegen der Gewitterneigung dann weggelassen und sind auf dem direkten weg zur Claridenhütte aufgestiegen. Wobei wir dann in der letzten Stunde doch noch ordentlich in den Regen kamen. Jedoch ohne Gewitter.
Nach einer kurzen Einkehr sind wir dann doch wieder raus. Da die Gewitterneigung immer noch erheblich schien haben wir uns entschieden anstelle de Gemsfairen einfach zum Gletschersee zu wandern. Die Wetterbedingte Abendstimmung in dieser bizarren Gletscherwelt waren es jedenfalls wert. Auf dem Rückweg kamen wir dann wieder in den Regen jedoch auch wieder nur mit einem entfernten Donnern.
Nach einem Gemütlichen Abend in der Hütte ging es dann bald ins Bett. Tagwache hatte ich auf ca. 4:30 angesetzt so dass wir um 5 Frühstücken konnten. Schon da zeigte sich die Disziplin der Teilnehmer und wir konnten Punkt 5:30 wie geplant abmarschieren. Nach etwa 50 Minuten kamen wir beim Gletscher an und haben uns mit Steigeisen ausgerüstet und angeseilt. Der frisch verschneite Tödi liess uns etwa erahnen wie weit runter es in der Nacht geschneit hat. Mit einer kurzen Pause auf der letzten "Eisinsel" ging es weiter auf den Firn und um ca. 9 Uhr in die steile Flanke zum Gipfelaufstieg. Der Schnee war etwas Matschig aber schön Trittsicher. Bei dem Einblick in den etwa 10m tiefen Gletscherschrund konnte es einem schon etwas mulmig werden. So wie es schien hatte uns ein Lawinenabgang einige Tage zuvor den Spalt in der Mitte schön gefüllt, so dass wir problemlos passieren konnten. Beim anschliessenden Übergang vom Schnee zum Fels war es dann etwas mühsamer. Ich konnte die Teilnehmer aber über einen grossen Stein sichern obwohl diese sehr sicher unterwegs waren. Nach einem kurzen letzten Aufstieg auf dem Neuschnee kamen wir ca. 9:50 auf dem Gipfel an. Trotz den Verhangenen Bergen hatten wir eine klare, sonnige Sicht auf die umliegende Gletscherwelt.
Frisch verpflegt machten wir uns dann an den Abstieg. Am halblangen Seil ging es mit mir am Schluss auf den Nordwestgrat. Da es wie erwähnt im oberen Teil etwa 10cm Neuschnee hatte, habe ich mich entschieden gleich auch mit den Steigeisen wieder runter zu klettern. Erst jetzt kamen uns die ersten Leute entgegen welche vom Klausenpass aufgestiegen sind. Rund 90 Minuten später kamen wir wieder and den Gletscher und gönnten uns nach der anstrengenden Kraxelei eine wohlverdiente Pause. Obwohl der Ausblick Richtung Norden auf den Klausenpass noch im Nebel war, waren wir selbst wieder in der Sonne.
Nun blieb nur noch ein kurzer Abstieg über den Gletscher und links am Iiswändli vorbei. Endlich wieder ohne Steigeisen zu gehen war eine Erlösung! Nun durften wir noch die letzten 800 Höhenmeter zu vernichten. Ganz zur Freude meiner Knie. 9 Stunden nach Aufbruch konnten wir dann bei einem kühlen Bier auf eine erfolgreiche Hochtour zurückblicken. Um 16:08 ging es vom Klausenpass mit dem Bus über Altdorf nach Hause.
Herzlichen Dank und Lob an die Teilnehmer für das Mitkommen, Mithelfen und Mitdenken.
27.7.2023 Berno Meister