Bericht zur Tour
Autor
Ernst Herrmann
Erstellt am
26.03.2024 9:53
Letzte Änderung
26.03.2024 9:53
Tourenbericht

Schlussendlich waren es mit dem Tourenleitenden fünf Anmeldungen für die Skitourenwoche 2024 mit Urs Tinner als Bergführer im Raum Reschenpass. Schon frühzeitig haben ein üblicher «Mitkommer» aus Altersgründen sowie ein weiterer abgesagt. Es sollte nicht dabeibleiben. Brigitta Brüschweiler hatte sich leider während der SAC-Randen-Skitour vom 3. Januar 2024, «Andermatt - Gemsstock - Gafallenlücke - Guspislücke - Vermigelhütte – Andermatt», verletzt. Für sie viel die weitere Skitourensaison 2024 damit aus. Urs Willimann musste kurz vor der Tourenwoche absagen, da er von Schmerzen im Bein geplagt wurde. So starteten wir übriggebliebenen am Samstag, 16. März, frohgemut Richtung Vereinatunnel und Reschenpass. Bergführer Urs Tinner stiess in Scuol dazu.
10. März, Sonntag:
Wetter schlecht, grau, Schneefall. Schlechte Bodensicht.
Von Rojen im Rojental Richtung Eggeralm. Sicht schlecht, Schnee schlecht und deckelig. Nach knapp einer Stunde umgedreht und zurück. Insgesamt ca. 1 1/4 h auf Skiern. Dafür Sightseeing im oberen Vinschgau. Leider waren in der eindrücklich schönen mittelalterlichen Stadt Glurns alle Strassen aufgerissen und das einzig offene Restaurant bis zum letzten Platz besetzt…… Wir wussten uns zu helfen.
11. März, Montag:
Mike Ludwig musste passen. Seine Schmerzen, die ihn schon seit etwa fünf Wochen immer wieder plagten, waren zu gross. Er musste die Tourenwoche abbrechen und fuhr nach Hause.
Wir Übriggebliebenen, Roland, Urs und ich, fahren bei schönstem Wetter ins Langtaufertal nach Melag (1912 m). Um 08:45 starten wir zum Gockhauser 3021 m. Um 12 Uhr sind wir auf dem Gipfel. Wir sind nicht allein, aber der Andrang hielt sich in engen Grenzen. Die Abfahrt einwandfrei. Guter Schnee, freie, unbefahrene Hänge, Sonnenschein! Was will man mehr.
12. März, Dienstag:
Die Wetterprognose ist soso lala. Gegen Mittag soll es von Westen her zuziehen.
Wir fahren nach Schlinig (1720 m) ins Schliniger Tal. Angedacht ist zur Sesvennahütte aufzusteigen um dann weiter zu sehen was wir machen könnten. Bei der Inneren Alp (1902 m) abgebrochen. Die Hänge, die man queren muss, um die «Croda Nera», einen Felsriegel, zu umgehen, sind steil und die Bodensicht wurde schlechter (wir hatten null Bock bei schlechter Bodensicht von der Sesvennahütte über die steilen Halden zurückzufahren). Also zurück nach Schlinig. Alternativ dann westlich von Schlinig über einen gemächlichen Waldweg hoch zur Kälberalm und weiter zu den Rossböden 2222 m aufgestiegen. Weiter hinauf wollten wir aufgrund der schlechten Bodensicht, der steilen, z.T. gut mit Schnee gefüllten Hänge nicht. Von von den Rossböden in supergutem und tiefem Schnee durch den bewaldeten Nordosthang zurück nach Schlinig. Superwaldabfahrt!

13. März, Mittwoch:
Die Wetterprognose hatte sich bewahrheitet. Es schneite. Ein Kulturtag war angesagt. Wir besuchten das Kloster bzw. das Klostermuseum und die Klosterkirche Son Jon in Müstair. Um 775, der Legende nach von Karl dem Grossen persönlich, als Männerkloster und als Stützpunkt für seine Expansionspolitik nach Osten, gestiftet, gehört es zu den bekanntesten karolingischen Klöstern. Seit über 1200 Jahren betet und arbeitet hier eine kleine benediktinische - seit langer Zeit weibliche - Klostergemeinschaft. Absolut sehenswert! Auch auch ein kurzer Spaziergang durch Müstair und die anderen, nahegelegenen Dörfer des Münstertales durfte nicht fehlen.
14. März, Donnerstag:
Das Wetter war schön und warm.
Angedacht war vom Langtaufertal (Parkplatz beim Kappl) mit dem Motorschlitten bis auf Maseben 2265 m zu fahren, um von da auf die Tiergartenspitze 3068 m hochzusteigen. Um halb zehn hatte ich auf dem Parkplatz gemerkt, dass ich die Skischuhe vergessen hatte……. Programmänderung. Zurück ins Hotel die Skischuhe holen um dann ins Rojental bis Rojen (1925 m) zu fahren. Um 10:15 Start zum Inneren Nockenkopf 2768 m (12:40 Uhr). Längere Pause an der warmen Sonne. Dabei sehen wir auf der anderen Talseite, über der Waldgrenze, am Zwölferkopf, grosse, weitläufige, unbefahrene Hänge. Zuerst aber Abfahrt im feuchten bis nassem, aber einwandfreiem und gut zu befahrendem Schnee. Zurück beim Auto um 13:40 Uhr.

15. März, Freitag:
Das Wetter war besser als die Prognose. Schön und warm. Gegen Mittag Schleierwolken.
Wir waren auf dem Zwölferkopf. Schon um 08:15 Uhr von Rojen (1925 m) losgelaufen. Schöner Aufstieg durch den vorgespurten Wald und dann über weiter, über weite, angenehme Hänge. Auf dem Zwölferkopf (2783 m) um 10:45. Eine halbe Stunde rumgesessen und die Gegend angeschaut. Dann eine super Abfahrt. Schönste, freie Hänge! Pulver, dann ganz, ganz leichter Deckel, später zum Wald hin etwas faserig und die letzten, knapp 100 Hm im Wald etwas nass. Zum Schluss aus dem Wald punktgenau zur Pistenbeiz Rojenhütte. Bier vor zwölf.

Die Schneeverhältnisse waren gut. In den höheren Lagen genügend bis viel Schnee. Aber, wie schon die meiste Zeit diesen Winter, war es allgemein zu warm. Nur an schattigen Hängen konnte bis knapp 1700 m gefahren werden.

Ernst Herrmann (Trösch)