Bericht zur Tour
Autor
Marcel Gfeller
Erstellt am
15.08.2022 16:23
Letzte Änderung
15.08.2022 19:22
Tourenbericht

Nachdem wir die Tour letztes Mal wetterbedingt absagen mussten, stimmte diesmal der Wetterbericht. So sammelten wir uns am Bahnhof Schaffhausen und fuhren gemeinsam via Zürich nach Linthal. Auf der Fahrt lernten sich die Teilnehmer in angeregten Gesprächen kennen. In Linthal erwartete uns das Alpentaxi, das uns zur Alp Unter Sand fuhr und uns vier Stunden Aufstieg ersparte. In mehr oder wenige flottem Tempo stiegen wir zur Fridolinshütte auf. Wagemutige nahmen ein Bad beim Seeli in Hüttennähe. Mir reichte es, die Füsse zu kühlen. In der Hütte erwartete uns bereits unser Bergführer Ueli Frei, der nach 80 Tödi-Besteigungen mit zählen aufgehört hat …

Nach einem Bier oder Most und anschliessendem währschaften Znacht gingen wir nach Einteilung der drei Seilschaften früh ins Bett, da das Frühstück auf 03.00 angesetzt war. Um 03.45 ging‘s dann los Richtung Grünhornhütte. Ich war vor 20 Jahren schon einmal auf dem Tödi und staunte zum ersten Mal, wie der Gletscher in dieser Zeit zurückgegangen war. Damals mussten wir nur 5-10 Meter auf den Gletscher absteigen. Nun sind es 50 – 60 Meter, der grösste Teil ist seilgesichert. Nach einer guten halben Stunde auf dem Gletscher kamen wir zur „Gelben Wand“. Diese war vor 20 Jahren kein Thema, da man nebenan einfach den Gletscher hochmarschieren konnte. Nun muss diese Wand in klettersteigähnlicher Umgebung und auf abschüssigen Bändern überwunden werden. Mit drei Seilschaften brauchten wir unsere Zeit. Danach ging es einfacher auf dem spaltenreichen Bifertenfirn an der Porta da Gliems vorbei zum Gipfel. Unsere Seilschaft unterliess es unterwegs nicht, einbrechende Schneebrücken zu finden und die Reaktion der Kameraden bei Ausrutschern zu prüfen. Indes, wir hatten unseren Spass!

Kurzfristig hatte der Wetterbericht für unseren Gipfeltag eine Kaltfront angekündigt, so dass wir tatsächlich in Wolken und Nebel aufstiegen. Perfekterweise riss es etwa 50 Höhenmeter unter dem Gipfel auf, so dass wir fast alle Berge über 3500m bestaunen konnten. Richtung Wallis sahen wir vom Monte Rosa über das Mischabelmassiv, das Weisshorn und die Weissmiesgruppe alles. Nach den obligaten Gipfelfotos ging es wieder abwärts. Im Nebel war manchmal die Routensuche nicht ganz einfach, aber wir schafften es alle wieder zurück zur Fridolinshütte, wo es zuerst mal einen Most oder ein Bier gab, bevor die Rucksäcke für den Abstieg zum Alpentaxi wieder gepackt wurden. Da wir nicht die Einzigen waren, die es benutzen wollten, hatten wir noch Zeit für einen zweiten Most oder sogar ein Nachtessen und stiegen auf 18.30 Uhr nach Unter Sand ab. Bis die letzten Teilnehmer zu Hause waren, war es gegen 10 Uhr abends. Ein langer, aber erfüllender Tag.

Teilnehmer: Berno, Regina, Lara, Tilman, Markus, Regina, Patrick, Christoph, Lauréna, Sandra, Walter und Marcel.
Speziell zu erwähnen ist unser erfahrener und äusserst sympathischer Glarner Bergführer Ueli Frei, der uns professionell hinauf- und wieder hinunter geführt hat.